Das gebrannte Volk
Ein Jahre ist es nun her, dass Elias und seine Flotte von 30 Langschiffen, ihre Heimat im hohen Norden verlassen haben. Viele Bewohner des Inselreichs Davanger
starben durch die Katastrophe. Ein schwall aus Feuer teilte den felsigen Boden und verschluckte die Hauptstadt. Der glühende Stein türmte sich in den Himmel. Schwarzer Rauch wurde durch den
Schlot in die Wolken gespuckt. Nur wenige konnten sich in die Schiffe retten. Als der Jarl die letzten Menschen an Bord nahm, sah er wie der neu geschaffene Berg in sich zusammen sackte und die
Insel mit flüssigem Feuer überzog.
Jarl Elias führte sein Volk durch viele Gefahren immer auf der Suche nach einer neuen Heimat. Fünf Schiffe gingen bei einem Sturm verloren, sie zerschellten an einer
Felsenküste. Ein Schiff ging in Flammen auf, als ein Blitz das Segel in Brand setzte.
Der Wind schob das Langschiff schnell durch die ruhige See. Elias roch die salzige Seeluft als er am Buck stand und die grüne Küste beobachte. Vor wenigen Stunden
hatte einer der Mannschaft die erste Möwe entdeckt und kurz danach kahm der Landstrich in Sicht.
Zwanzig Mann folgen dem Jarl ins Landesinnere. Die Übrigen seines Volkes schlugen an der Küste ein Lager auf und sammelten neue Vorräte. Nach zwei Tagen trafen die
Nordmänner auf die ersten Bewohner des Landes. Ein paar Bauern saßen auf einen, von einem Bullen gezogenen, Holzkarren. Neben ihnen ritt ein Soldat in blauen und weißen Wappenrock. Der Soldat
schickte Elias in die nahe Stadt Hoffenheim um beim Grafen des Landes vorzusprächen.
Der Graf von Neu Kathalenien, so wurde dieses Land genannt, verstand die Missliche Lage in der das Volk des Nordens steckte. Er versprach Elias Vorräte und Hilfe bei
der Instandsetzung seiner Flotte. Doch Elias und sein kleines Volk waren es leid weiter zu Segeln und so bat er den Grafen in und sein Volk in Neu Kathalenien aufzunehmen. Der Graf wollte sein
Reich aber nicht mit so vielen Flüchtlingen Belasten, aber konnte auch nicht die Augen vor soviel Leid verschließen. Er versprach dem Jarl eine Provinz im unbesiedelten Osten an. Ein Lehen voller
hoher Berge und tiefer Wälder, durchzogen von den Quellflüssen des Rihn. Dieses Angebot konnte der Jarl nicht ausschlagen.
Die neue Heimat
Zwanzig Langschiffe fuhren mit prallen Segeln und vollen Ruderbänken den Rihn hinauf. Getrieben von der Freude auf ihre neue Heimat. Vier der besten und schnellsten
Schiffe hatte Elias seinen neuen Grafen zum Geschenk gemacht.
Ein Abgesandter des Grafen erklärte Elias, dass sie grade die Grenze zu seinen Lehen überfahren haben. Voller staunen sah Elias, wie sich die mit Schnee bedeckten
Berge am Horizont abzeichneten. Dies war ihr neues Heim.
Seine Schiffe legten an. Hier, an den Ufern des Rihn, sollte die Stadt seines Volkes entstehen. Die Männer begannen, aus den Bäumen des nahen Waldes, Langhäuser zu
errichten. Jäger durch streiften die Wälder, um den Hunger der vielen Arbeiter zu stillen. Eine Hafenanlage wurde für die vielen Lang-und Fischerboote geschaffen. Um sich gegen die wilden Wölfe
zur wehr zu setzten, wurde eine acht schritt hohe Holzmauer um die Stadt gezogen. Als das Tor, aus Eichendielen, in die Angeln gehoben wurde, gab Elias der Stadt den nahmen
Fenrisgard.
Fenrisgard erblühte. Menschen von überall her siedelten sich an und die Bevölkerung wuchs. Die Wölfe verschwanden aus der Gegend oder wurden mit Pfeilen gespickt und
ihre Pelze verarbeitet. Große Getreidefelder wurden vor der Stadt angelegt. Bienenstöcke brachten den süßen Honig. Bald lebten mehr als 600 Menschen in der Stadt.
Elias schickte Erkundungstruppen aus, um Lebensraum im Osten zu erschließen. So endstanden die Dörfer Bärenbach im Grönhain, Hohenhall in den Hochlanden und Ostwacht
in der Dunamark. Diese Dörfer wurden jeweils mit einem Burgfried, aus festem Stein, versehen. Bemannt mit zwanzig Kriegern sollten sie die Grenze des Landes schützen.
Als den Graf in Hoffenheim die Kunde vom gedeihen des Nordvolkes erreichte, erhob er Elias in den Stand eines Barons und schuf die Baronie Torbul.
Der Krieg im Berg
Ebenfalls wurden Expeditionen in das nördliche Gebirge entsandt. Die in Wolle und Fell gekleideten Männer folgten einen in den Fels gehauen Pfad, der sie zum Fuße
des höchsten Berges führte. Eine Treppe aus grauem Granit trug sie vor ein mit Säulen um verziertes Tor im Berg. Kleine Wesen, in eiserner Rüstung, standen vor dem zwanzig Schritt hohen Tor
Wache.
Die Krieger des Barons hatten ein in den Berg getriebene Stadt der Zwerge entdeckt. Doch düster waren die Mienen der Zwerge, den sie befanden sich im Krieg. Aus den
Tiefen ihrer Schächte drangen Wesen aus Fels und Eis in die Hallen der Zwerge und brachten Kummer und Leid. Endschlossen stellten sich die Zwerge ihren Feinden entgegen. Aber die Wesen waren zu
zahlreich und die Verluste der eisernen Krieger zu hoch. Elias und Einhundert seiner besten Kämpfer, fochten Seite an Seite mit den Zwergen. Eine blutige Schlacht endbrannte. Mutig schlug die
Allianz aus Zwergen und Menschen die Dämonen in den Berg zurück. Doch in der letzten Halle wurde der Herrscher der Zwerge mit samt seinen Hauptleuten in eine Falle gelockt und erschlagen. Der
Feind gewann nun die Oberhand. Nur unter hohen Verlusten schafften es die Zwerge und Menschen den Berg zu verlassen. Eine letzte Abteilung der Allianz sollte die Geschöpfe aus Eis und Stein
solange aufhalten bis die Steinmetze der Zwerge das Tor in den Berg von Außen verschließen konnten. Weniger als zwanzig Krieger errichten rechtzeitig das Felsenschott bevor es sich für immer
verschloss. Mit drei großen Siegeln wurde das Tor gesichert, auf das es nie wieder geöffnet werden könne.
Voll Trauer sah Elias nun das Ausmaß des Krieges. Grade mal sechzig Zwerge und zehn Menschen hatten die Schlacht im Berg überlebt. Doch die Zwerge verließen den Berg
nicht. Sie wollten vor dem Eingang in den Berges wache halten, sie schworen das nie eines dieser Monster den Berg verlassen würde. Gerührt versprach Elias den Zwergen jede Hilfe. Eine Burg sollte
den Eingang in den Berg bewachen.
Der Orden entsteht
Ein Kriegerorden aus Zwergen und Menschen wurde geschaffen um das Land und seine Bewohner zu schützen. So Endstand der Orden der Wächter Nehrudins, benannt nach dem
schicksalhaften Berg. Die Krieger des Ordens wurden in rot gelbe Gewänder gehüllt. Diese Farben sollte die Brüder, in der Schlacht, von den dunklen Gestalten aus der tiefe unterscheiden. Geführt
wurde der Orden durch sechs Ordensmeister. Ihnen stand nur der Baron des Landes als Ordensgroßmeister vor. Der Orden übernahm bald jede Militärische Aufgabe in der Baronie. Sie stellten die
Stadtwache in Fenrisgard und übernahmen die Landesverteidigung.
Den Zwergen wurde ein Provinzrecht zugesprochen. Doch sie wollten nie wieder in dieses Gebirge graben. So wurde die Ordensburg Drachenwehr errichtet und diente ihnen
als Zuflucht. Zusätzlich wurden 60 Ordenskrieger der Menschen auf die Burg entsandt.
So erblühte die Baronie weiter im schatten des Berges. Schmiede und Handwerker wurde von den Zwergen ausgebildet. Handelsstraßen wurden durch Fels und Wälder
getrieben und der Hafen in Fenrisgard wurde Erweitert.
Zehn weitere Jahre durfte Elias seine Baronie wachsen sehen. Dann starb der alte Baron. Sein ältester Sohn Eckbert trat seine nachfolge an. Unter Eckberts Herrschaft
wurde die Besiedelung weiter geführt. Doch nach einundzwanzig Jahren wurde Eckbert bei einen Scharmützel mit Räuberbanden im Ebenwald von drei Armbrustbolzen durchbohrt. Noch im sterben erschlug
er den Hauptmann der Plünderer und wendetet den verlauf der Schlacht. Sein Sohn Eadmund wurde noch auf dem Schlachtfeld, durch die Ritter und Soldarten der Wächter Nehrudins, zum Baron von Torbul
ausgerufen.
Eadmund brachte Wohlstand in seine Baronie. Er schickte Handelsschiffe den Rihn hinauf bis ins Meer. Sie brachten Waren aus Fernen Länder mit. Waffen und Rüstungen
aus Zwergenstahl wurden in Maßen Hergestellt und Verkauft.
Auch der Baron reiste gerne. Er schloss Handels und Bündnisverträge mit anderen Ländern und Städten. Abteilungen des Ordens wurden entsandt, um zu verhindern dass
die Eiskreaturen Fuß in dieser Welt fassen konnten.
Eines Tages wurde Eadmund und eine Abteilung Ordensritter in einen Hinterhalt gelockt. Anhänger eines Dämonen Kultes versperrten die Straße und spickte die
Ordensbrüder mit Pfeilen und Speeren. Ein Pfeil traf den Baron in den ungeschützten Hals und er fiel aus dem Sattel seines Pferdes. Unter Tränen der Wut, musste der Baron zusehen wie seine
Ordensbrüder nieder gemetzelt wurden. Als die Schlacht vorüber war, schnitt ein Kultist Eadmund die Augen aus den Höhlen und die Zuge ab. So ließen sie den Baron, an einen Baum gefesselt,
sterben. Voller Zorn jagten Eadmunds Söhne, Emil, Erik und Elia, die Kultisten und schworen ihnen einen qualvollen Tot.
Eadmunds ältester Sohn Emil übernahm die Baronie. Angetrieben von seinen Schwur schickte er viele Kampfabteilung des Ordens in die Welt um alles Dämonische aus ihr
zu vertreiben. Sie gingen Gerüchten nach, zerschlugen Kulte und Kämpften gegen Dämonen oder andere Monster.
Doch nur acht Jahre sollte die Herrschaft Emil andauern. Sein Langschiff ging in einen Sturm verloren. Ein Strudel verschluckte sein Schiff und riss es in die tiefe.
Nie wieder wurde sein Langschiff gesehen. Dies war ein schwerer schlag für den Order der Wächter Nehrudins und die Baronie, denn Emil hinterließ keine Erben. Auch befanden viele Ritter des Ordens
an Bord.
Eadmund zweitgeborener Sohn Erik wurde nun vom Rat der Wächter Nehrudins zum erben ernannt. Als Baron von Torbul und Großmeister des Ordens, setzte Erik das Treiben
seines Bruders fort. Er schlug Veteranen seiner Abteilung zum Ritter und ersetzte damit die Verstorbene. Er selbst führte den Orden der Wächter Nehrudins in viele Schlachten und Scharmützel. Er
Heirate Fynja aus den Hause Magari. So wurde sie in den Rat der Wächter Nehrudins erhoben und zum Ordensmeister ernannt.
Immer weiter in die Welt sollten die Wächter Nehrudins vorstoßen, getrieben von ihren Schwur, Gerüstet mit flammendem Mut und
dem streben nach Ehre….